Die häufigsten Spielverderber
Es gibt Allergien, die so häufig vorkommen, dass man sie gut und gerne als Volkskrankheit bezeichnen kann. Folgende Überempfindlichkeiten sorgen hierzulande für die meisten Allergiebeschwerden.
Pollenallergie – was Betroffenen blüht
Der Heuschnupfen ist in Deutschland die am weitesten verbreitete Allergieform. Die Pollenallergie tritt saisonal auf – immer wenn die entsprechende Pflanze gerade blüht und ihr Blütenstaub sich verbreitet. Typische Merkmale sind juckende, tränende Augen, eine gerötete Bindehaut, starker Niesreiz und eine kribbelnde, laufende oder verstopfte Nase. Werden die Heuschnupfenbeschwerden ignoriert, kann sich die Allergie auf die unteren Atemwege ausdehnen und ein allergisches Asthma hervorrufen. In diesem Fall spricht man von einem „Etagenwechsel“. Mit einer frühzeitigen Behandlung kann man einem Fortschreiten der Erkrankung gezielt entgegenwirken und gleichzeitig die Lebensqualität verbessern.1
Hausstauballergie – wenn die Untermieter rebellieren
Wie jeder andere beherbergst auch du sicherlich Millionen von Milben in deiner Wohnung. Bist du gegen die Ausscheidungen der mikroskopisch kleinen Spinnentiere allergisch, spricht man von einer Hausstauballergie. Besonders wohl fühlen sich Milben übrigens in Matratzen, Teppichböden und Polstermöbeln bei Temperaturen zwischen 20 und 27 Grad und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Zu den Symptomen gehören gerötete, juckende, tränende Augen, eine verstopfte Nase und Niesreiz. Unbehandelt kann die Hausstauballergie zu verschleimtem Husten (Bronchitis) und sogar zu einem allergischen Asthma mit akuter Atemnot führen. Um Hausstaubmilben zu bekämpfen, sollte man gut und regelmäßig lüften, Luftfilter nutzen und die Bettwäsche einmal monatlich waschen. So kann man Milben die Flusen austreiben.
Tierhaarallergie – wenn Allergene dir auf den Pelz rücken
Hier basiert die allergische Reaktion weniger auf den Tierhaaren selbst als auf den Hautschüppchen der Tiere. Die Eiweißpartikel sind leicht, können stundenlang in der Luft schweben, sich mühelos an die Kleidung heften und werden auch beim kleinsten Lufthauch wieder aufgewirbelt. Die Symptome der Tierhaarallergie können auch durch Eiweißpartikel auftreten, die auf der Kleidung mittransportiert werden. Zu den Symptomen gehören tränende, kribbelnde und brennende Augen, allergischer Schnupfen, Nies- und Hustenreiz, Kratzen im Hals, Schwellungen, Juckreiz und Rötungen der Haut, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Atemnot und allergisches Asthma. Leidest du unter diesen Beschwerden, sollten Tiere möglichst aus der Wohnung verbannt werden. Außerdem sollte regelmäßig ein starker Staubsauger mit Mikrofilter zum Einsatz kommen. Was zudem helfen kann, ist die Anschaffung eines Luftfiltergerätes.
Nesselsucht – wenn der Körper aus der Haut fährt
Nesselsucht wird auch als Quaddelsucht bezeichnet, aufgrund der plötzlich auftretenden, stark juckenden Veränderung der Haut. Ursache ist ein in großen Mengen freiwerdendes Histamin – ein entzündungsauslösender, körpereigener Stoff. Mögliche Auslöser hierfür können Farb- oder Konservierungsstoffe in Lebensmitteln, Arzneien oder auch Nahrungsmittel wie Eier und Nüsse sein. Bei der Nesselsucht treten unregelmäßige, meist münzgroße, erhabene Schwellungen der oberen Hautschichten auf, die sich teigig anfühlen und sich nach wenigen Stunden zurückbilden. Diese Quaddeln sind unterschiedlich ausgeprägt, bringen aber immer starken Juckreiz mit sich. Wichtig ist, durch Eigenbeobachtung oder medizinische Diagnostik die auslösenden Stoffe zu erkennen und fortan zu meiden.
Sonnenallergie – wenn Beschwerden den Tag überschatten
Ausschlag, Quaddeln oder Bläschen nach einem sonnigen Tag sind streng genommen meist keine Anzeichen einer Allergie. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Schutzmechanismus des Körpers, der bei Einfluss von UV-Strahlung zeitlich verzögert mit Hautveränderungen antwortet. In den meisten Fällen lautet die Diagnose dazu „Polymorphe Lichtdermatose“ oder auch „Mallorca-Akne“. Verursacht direkte Sonneneinstrahlung wieder mal die genannten Symptome, suche am besten schnellstmöglich deinen Hausarzt auf. So kann er deine Beschwerden noch beobachten und untersuchen, bevor sie wieder abklingen.
Schimmelpilzallergie – wenn die Sporen sprießen
Schimmelpilzallergien können die gleichen Beschwerden wie Heuschnupfen hervorrufen. Ähnlich wie Blütenpollen kommen auch Schimmelpilze und ihre Sporen in der Außenluft vor. In Gebäuden tritt Schimmelpilzbefall bevorzugt in feuchten Räumen sowie im Bereich von Kältebrücken an Außenwänden auf. Ähnlich wie bei der Pollenallergie sind oft Augen und Nase gleichzeitig betroffen. Da Schimmelpilzkulturen auch industriell in der Nahrungsmittelindustrie, etwa bei Gärungsprozessen, verwendet werden, können unerwartete Reaktionen beim Genuss von Obstgetränken oder anderen Fertigprodukten auftreten.
Kreuzallergie – eine Überempfindlichkeit kommt selten allein
Allergiegeplagte reagieren meist nicht nur auf ein Allergen, sondern auch auf Allergene, die in ihrer Eiweißstruktur ähnlich sind. So kommt Heuschnupfen oft in Verbindung mit Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten vor. Wer also etwa auf Birkenpollen reagiert, kann bei einem Biss in einen Apfel eine böse Überraschung erleben. Zum Beispiel in Form von Schwellungen an Schleimhäuten, Augen und Nase oder auch plötzlicher Atemnot!